Montag, 10. September 2018

Nr. 10

Heute war ein ganz besondere Morgen für mich.
Wer Tiere kennt, die absolut nichts mit Menschen zu tun haben wollen, freuen sich vielleicht mit mir.
In meiner Scheune leben 2 Kater die von Menschen nichts Gutes erfahren haben und daher den Menschen absolut misstrauen.
Einer davon heißt Nummer 10.
Er kam vor ca. einem halben Jahr zu mir. Wo er her kam oder was er erlebt hat, dass kann ich nur vermuten. Ich dachte nicht das er bleiben würde und so hab ich einfach immer eine Portion mehr mit in die Scheune gestellt.
Er beobachtete mich auf schärfste, verschwand jedoch sobald ich näher als 50 Meter kam. Mal sah ich ihn mal war er für Tage verschwunden.
Nummer 10 war aber immer irgendwo in der Nähe und so konnte ich ihn immer irgendwie im Auge behalten. Dürr war er, aber ansonsten schien es ihm gut zu gehen.
Im Sommer sah ich ihn immer öfter. Er lag oft versteckt in irgendwelchen Büschen. Dann freundete er sich mit den anderen 9 Katzen die bei mir leben und auch nichts gutes von Menschen erfahren haben, an. Meik war der erste, dem er gegenüber saß.
Irgendwann hatten ihm wohl die Anderen erzählt, dass es hier gutes Essen für Katzen gab. Nr. 10 entdeckte die Scheune und natürlich gab es ersteinmal Gefauche zwischen ihm und Jack. Doch das legte sich relativ schnell und so teilten sich sich das Futter.
Immer öfter lag Nr. 10 in der Nähe des Ziegengeheges und beobachtete mich. Es dauerte eine Weile bis ich ihn entdeckte. So machte ich es mir zur Gewohnheit mich in die Hocke zu begeben und mit ihm zu plautern ( Natürlich in gebührenden Abstand) Er lief nicht weg. Ja auch wenn ich mit den Hunden vorbei lief zum Gassi gehen, blieb er immer wieder sitzen.
Er beobachte nun täglich, wenn ich vom Spaziergang mit den Hunden zurück kam, dass mich immer wieder die anderen Katzen begleiteten oder mir flink entgegen kamen um sich ihre Streicheinheiten zu holen.
Ja und was soll ich sagen, heute morgen saß er zusammen mit Jack in der Scheune, maunzte mich an wo ich denn bleibe, sprang an meinen Beinen vorbei und auf den Futter Tisch. Er schaute mich an und konnte es kaum erwarten seine Protion zu bekommen. Ich streifte ihn sogar mit meinem Arm und er blieb stehen. Er rannte nicht weg.
Selbstverständlich unterließ ich es ihn an zu fassen, denn sein Vertrauen wollte ich in keinem Fall missbrauchen.
Könnt ihr euch vorstellen, wie wunderschön es ist, wenn ein so scheues und wildes Tier sich öffnet und dir das Vertrauen schenkt?
Ich selbst weiß wie es ist, Menschen nicht vertrauen zu können und wie schwer es fällt sich einmal zu öffnen.
Für mich ist das ein großartiges Geschenk, dass solche Tiere gerade mir ihr Vertrauen schenken, wenn sie es denn überhaupt zu lassen. Hier auf der Kleinen Farm leben fast aussschließlich solche Tiere, Tiere die nur schlechtes von Menschen erfahren haben, Tiere die sich den Menschen verschlossen haben.
Was für ein wunderbares Erlebniss ist es dann, wenn diese Geschöpfe dir vertrauen.
Gerade bei Katzen sollte man daher keinen Druck ausüben. Man sollte sie so akzeptieren wie sie sind, dann ist die Chance doch sehr groß, dass genau diese wilden scheuen Katzen ihr Herz öffnen und dir das Vertrauen schenken.
Vielleicht denken hier mal Menschen nach, warum denn nun diese wunderbaren Geschöpfe so ein Misstrauen dem Menschen gegenüber haben? Ist es denn nicht verwunderlich, wenn Menschen nicht mal mit ihrer eigenen Spezie klar kommen?
Wer etwas in seinem Leben verändern möchte, der sollte als erstes bei sich anfangen, dann ist die Chance groß, dass sich auch etwas im Leben eines Anderen verändert....
Denkt doch einfach mal darüber nach....




Inzwischen sind beide zu Schmusekater geworden und empfangen mich am Morgen mit großem Hallo. Was für eine rießige Freude es doch ist, wenn solche wunderbaren Wesen dir vertrauen....

Eure Astrid

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