Montag, 11. Februar 2019

Projekt: Licht des Lebens / Recht auf Leben

Ich hör was, was du nicht hörst...


Mein Name ist Astrid Markgraf und ich möchte Ihnen heute meinen kleinen privat geführten Gnadenhof Kleine Farm vorstellen.
Derzeit leben 18 Tiere auf meinen gemieteten Hof in Mittelfranken. All diese Tiere haben eine bewegte Vergangenheit, wie ich selbst auch und alle waren nicht mehr gewollt aus unterschiedlichen Gründen
Die 18 Tiere teilen sich auf in: 3 Hunde, 3 Kaninchen, 2 Ziegen und 10 Katzen. Nicht mitgezählt sind all die verschiedenen Wildtiere, wie Marder, Igel, Füchse, Echsen, Mäuse und auch Rehe ect. die hier immer wieder mal vorbei schauen und im Einklang mit uns leben.
Die Motivation einen kleinen Gnadenhof zu gestalten, liegt eigentlich in meinen emotionalen Tiefen meiner Erfahrungen im Leben, aber auch aus einer tiefen Verbundenheit heraus, die ich schon als Kind spürte.
Im Laufe der Jahre musste ich feststellen, dass Tiere mehr sind als nur vier Pfoten und Fell oder irgendwelchen Nutzen für den Menschen haben müssen.
Für mich sind sie Seelengefährten und ein Spiegel unseren Selbst. Als Spiegel bezeichne ich vor allem die Dinge, die man an sich ignoriert oder nicht anschauen möchte, Dinge die uns geprägt haben und fest in unserem Unterbewusstsein programmiert sind.
Das können sowohl positive als auch negative Dinge sein.
Meine Neugierde trieb mich dazu mehr über das Wesen Tier und als „Nebenprodukt“ mehr über „mystische“ Wesen zu erfahren.
So erlernte ich die Tierkommunikation. Ich konnte dadurch mehr und mehr nicht nur über das Wesen Tier erfahren, ich durfte auch mit Bäumen und Wesen, die für uns Menschen meist unsichtbar sind, auf diese Art und Weise kommunizieren.
Über diese Art von Kommunikation konnte ich viele Dinge besser verstehen und meine Prägungen nach und nach anschauen. Dies ereignete sich aber nicht von heute auf morgen, sondern es war ein Prozess.
Je mehr ich erfahren durfte um so tiefer wurde meine Verbindung zu den Tieren und der Natur. Ich empfand beides als einen Segen, ja sogar als Heilmittel. Aus dieser tiefen Dankbarkeit heraus, machte ich es mir zur Aufgabe, all diese Erfahrungen gemeinsam mit meinen Tieren zu leben.
Es sollte anderen Menschen Mut machen, aber auch Menschen eine andere Perspektive auf Tiere und der Natur geben. Auch diesen unglaublichen Geschöpfen Respekt und Akzeptanz entgegenbringen. Egal ob es sich nun um ein Haustier handelt, ein Großtier oder ein Wildtier, alle sind Geschenke.
Eine Botschaft, die mir aus einer anderen Ebene eingegeben wurde, drückt es so aus:
Lasst uns danken für die Geschenke, die wir von unserer Erde bekommen. Zollen wir den Lebewesen Respekt, Güte und Liebe.
Hören wir auf, alles auf unserem Planeten aus zu beuten und fangen wir an, gemeinsam im Einklang mit allem was ist, zu leben.
Es ist nicht immer alles Sonnenschein hier auf dem Hof, doch es ist mein Weg und mein Leben aus tiefsten Herzen. Meine Erfahrungen mit den Tieren haben mir gezeigt, wenn man etwas im Leben verändern möchte und dadurch auch etwas in seinem äußeren Umfeld, fängt man am besten bei sich selbst an. Ja, es gehört Mut dazu aber es lohnt sich wirklich. Man muss ja nicht wie ich den Weg alleine gehen oder nur mit Tieren. Es gibt so viele tolle Coachs, Therapeuten, Heilpraktiker oder ähnliches, die einem helfen können. Ich möchte Menschen Mut machen auch einmal einen ungewöhnlicheren Weg zu wählen, wenn man wirklich etwas ändern möchte.

In diesem Sinne, wünsche ich allen Lesern und Leserinnen ganz viel Mut, Kraft, Respekt, Güte und Liebe auf Ihren ganz eigenen Weg.

Eure Astrid

Aus meinem Buch Ich hör was, was du nicht hörst.... 


Naira, meine Lebensaufgabe


Die wohl größte Herausforderung in meinem bisherigen Leben mit Tieren, ist meine Hündin Naira.
Naira kam mit etwa einem bis zwei Jahren aus Bulgarien und wurde dort als Opfer in einer Hunde Kampf Arena missbraucht. Auch scheint es, nach ihrem Verhalten nach und den Bildern die sie mir ab und an zukommen lässt, dass sie von Menschen misshandelt wurde. Eine Tierschützerin in Bulgarien hatte sie aus dieser Arena herausgeholt, nachdem sie stark blutend, zerfetzt und fast tot war. Von dort aus kam sie in einen gemeinnützigen Tierschutzverein nach Österreich. Eine Frau mit weit über achtzig Jahren hatte sie mit über zwanzig Hunden bei sich aufgenommen.
Diese Frau hat meine allergrößte Bewunderung.
Naira kam in einen völlig verwahrlosten Zustand und halb verhungert in Österreich an. Sie wurde erst einmal unter Narkose geschoren, anders war es nicht möglich und gesund gepflegt, was zumindest körperlich gelang. Sie lernte, was spazieren gehen heißt und erhielt regelmäßig Essen.
Das kannte sie scheinbar nicht. Ich sollte an dieser Stelle noch erwähnen, dass Naira taub ist.
Naira lebte dort mit den anderen Hunden anscheinend gut zusammen. Sie bekam einen Schlafplatz im Haus und Anschluss zu dieser bewundernswerten Frau. Doch ein intensives Kümmern war natürlich nicht möglich. Nach ca. einem Jahr wurde sie dann in eine Familie vermittelt, die sie aber nach einer Woche wieder zurück brachten. Sie kamen laut Aussage, nicht mit Nairas Taubheit klar.
Da entdeckte ich Naira auf der Homepage dieses Tierschutzvereines. Meine Hündin Jacky war nach dreizehn wunderbaren und aufregenden Jahren über die Regenbogenbrücke nach Hause gegangen und mein Rüde Kid hatte sich nicht so wirklich damit abfinden können. Er wurde sehr ruhig und sein kindliches Verhalten, obwohl er erst sieben Jahre war, war so gut wie weg. Er wirkte traurig, so wie ich auch und war kaum mehr auf zu muntern. Jacky hatte eine große Lücke hinterlassen.
Obwohl Kid und ich wussten, dass Jacky gehen würde, war es für uns doch nur schwer zu ertragen, dass sie nicht mehr körperlich anwesend war. So kam es, das ich den Tierschutzverein in Österreich anschrieb und mir beschreiben ließ, wie sich Naira so verhält und ob sie wohl für uns geeignet wäre. Es waren nur positive Zeilen die zurück kamen. So entschied ich mich sie zu holen. Naja, ich muss zugeben, dass sie vom Gesicht her schon ähnlich wie Jacky aussah.
Naira ist aber keine Bobtail Mischlingshündin wie meine Jacky es war, sie ist wahrscheinlich ein Afghanen- ungarischer Hütehund Mischling. Dass sie taub ist, hatte mich nicht gestört. Denn schließlich habe ich bis jetzt schon mit jedem Hund eine gute Beziehung aufbauen können und meinen Erfahrungen zufolge, hatte ich auch schon die schwierigsten Hunde wieder „hin bekommen“.
Mein grenzenloses Selbstvertrauen im Umgang mit Hunden sollte mich Naira eines besseren
belehren.
Ich fuhr also los um an unseren Treffpunkt, wo ich Naira übernehmen wollten, pünktlich zu erscheinen. Nach ca. zweieinhalb Stunden Fahrt, kam ich dann an und freute mich schon „tierisch“ auf unser neues Familienmitglied. Naira unterdessen hatte in etwa dieselbe Zeit im Auto verbracht.
Da war sie! Eine Schönheit – zumindest in meinen Augen. Sie sprang etwas zurückhaltend aus dem Auto heraus und wedelte ganz vorsichtig, fast eingeschüchtert mit dem Schwanz. Naira schnupperte an mir und hat mich wohl für in Ordnung befunden. Ganz zuversichtlich holte ich Kid aus dem Auto, der natürlich mit gefahren war. Doch zu meiner allergrößten Überraschung, verlief das Treffen nicht so wie ich gedacht hatte.
Kid ging los wie ein Raubtier. Er knurrte zähnefletschend Naira an und zeigte nun überhaupt nicht, dass er mit meiner Wahl einverstanden war. Obwohl ich Kid natürlich von Naira vorher berichtet hatte, ließ er keinen Zweifel daran, dass er mit Naira nicht einverstanden war. Ich hatte bis dahin noch NIE Kid so reagieren sehen. Das war erst ein Mal ein Schock.
Nun, nach ein paar Minuten hatte mein „Helfersyndrom“ wieder die Oberhand und ich beschloss eine Runde mit den beiden zu laufen. Doch die Runde war sehr klein, da es beim Treffpunkt keine Möglichkeiten für einen größeren Spaziergang gab.
Nur mit strengen Worten konnte ich Kid halbwegs davon abhalten, Naira die Zähne in den Nacken zu jagen. Auch der Abstand zwischen den beiden Hunden musste groß genug sein um eine Rauferei zu vermeiden.
Naira hingegen war eingeschüchtert und lief mit eingezogenem Schwanz neben mir her. Sie wirkte verwirrt und wirklich unsicher. Auch mit ihr hatte ich selbstverständlich Kontakt aufgenommen und ihr erklärt, dass ich sie gerne zu mir mit in das Rudel holen möchte. Zu diesem Zeitpunkt kam sie mir erfreut vor, auch wenn sie nicht besonders gesprächig war.
Nun gut, die Situation hatte sich nicht wirklich gebessert durch die kleine Runde, die ich mit beiden Hunden lief. Optimistisch wie ich nun mal bin, habe ich dann versucht beide Hunde in das Auto zu bekommen.
Fehlanzeige!
Kid ließ Naira nicht in seinen Kofferraum. So langsam bekam ich dann doch Zweifel an meiner Entscheidung. „Es könnte ja sein, dass es vielleicht nur die Anfangsschwierigkeiten sind. Kid der ja immer so geduldig und mitfühlend ist, wird sich schon noch ein bekommen“.
Etwas mulmig verfrachtete ich dann Kid auf die Rücksitzbank und Naira in den Kofferraum.
Im Nachhinein frage ich mich wo ich dieses Selbstvertrauen her hatte.
Ich verabschiedete mich von den Frauen, die mir Naira entgegen gebracht hatten und fuhr los.
Also ehrlich gesagt, fühlte ich mich wie in einen Raubtierkäfig eingesperrt. Kid knurrte unaufhörlich und seine Zähne machten einen furchteinflößenden Eindruck. Naira hingegen, ignorierte es oder zumindest machte sie nicht den Eindruck als würde sie es mitbekommen. „Nun, sie ist ja auch taub, aber zumindest sehen müsste sie es ja“. Gedanken über Gedanken schossen mir durch den Kopf. Ich war selbst etwas unsicher, ob ich mich da nicht überschätzt hatte.
Diese Gedanken hatte Kid und Naira aber aufgenommen und so verstärkte ich wahrscheinlich das Verhalten von Kid und die Unsicherheit von Naira auch noch.
Nach einer Weile Auto fahren und unzähligen „Kid!!!“ wurde es dann doch etwas ruhiger. Naira war zu erschöpft und schlief im Kofferraum ein. Kid war auf Beobachtungsposten und behielt alles im Auge, doch er knurrte nicht mehr und hielt seine Zähne versteckt.
Auf circa der Hälfte der Strecke, machte ich dann eine Pause um die Hunde trinken zu lassen und sie kurz zum entleeren aus dem Auto zu lassen. Natürlich brachte ich die Hunde einzeln aus dem Auto, denn für eine Meuterei hatte ich wirklich keine Nerven mehr und schon gar nicht auf einem Parkplatz an der Autobahn.
Die restliche Fahrt verlief ruhig und ich konnte mich so ein bisschen von meinem Schock über das Verhalten von Kid beruhigen. Für eine Kommunikation mit Kid und Naira war ich nicht mehr offen genug und es hätte wahrscheinlich auch keinen Sinn gemacht.
Zuhause angekommen, kam dann das nächste Abenteuer. Naira kannte ja Seniorita del Sol und Sir Henry nicht und so wusste ich auch nicht wie sie auf meine beiden Katzen reagieren würde.
Auch beide Katzen wussten von der Ankunft unseres neuen Familienmitglieds und waren erstmal auf „wir warten ab“ Stellung. Ich ermahnte Kid sich anständig zu benehmen wenn wir in der Wohnung sind und hoffte auf Kooperation von ihm. Auch Sir Henry ermahnte ich ebenfalls, nicht seine Krallen wie bei Kid beim ersten Treffen auszufahren.
Ok. Wir sind drin!“ das ging ja schon mal gut. Kein Knurren, kein beißen. Alles lief halbwegs vernünftig ab, nur in die Nähe von Kid durfte Naira nicht. So kam es, das Kid sein Sofa besetzte und Naira das Hundekissen in Anspruch nahm. Die Katzen waren erstmal nach oben auf den Kratzbaum geflüchtet. Ich gönnte mir einen Kaffee und etwas Ruhe. Nach einer Weile versuchte ich wieder Kontakt mit „meinen“ Tieren aufzunehmen um die Situation erneut zu klären. Ich bat alle Beteiligten darum, es Naira etwas leichter zu machen bei uns anzukommen, erzählte allen die Geschichte die sie durchmachen musste und forderte alle auf, Naira zu helfen ihre Erlebnisse zu verarbeiten. Kid war etwas brummig, aber es ging ihm doch sehr nahe, was Naira erlebt hatte. Seniorita del Sol war sehr keck, wie immer und auf ihre Weise forsch und …. na mir fällt kein anderer Ausdruck ein – zickig. Aber auch an ihr ging Nairas Geschichte nicht spurlos vorüber. Sir Henry – edel wie ein Gentleman – versprach sie zu unterstützen.
Am Abend dann die nächste Überraschung. Ich bereitete das Abendessen für meine Familienmitglieder vor und verteilte sie in gewohnter Manier.
Da schoss Naira auf Kid zu und vermöbelte ihn ordentlich. Damit hatte ich nicht gerechnet, denn sie verhielt sich ruhig und erwiderte nichts bei den Gesprächen. Ich war entsetzt, mein Kid! Sie traute sich Kid anzugehen, der ihr die Zähne gezeigt hatte. Und Kid? Er war völlig eingeschüchtert und zeigte Naira gegenüber Unterwürfigkeit. „Tu´ mir nichts, ich tu dir auch nichts!“ Ich brachte beide auseinander, beruhigte Kid und brachte Naira in ein anderes Zimmer.
Nichts, aber auch gar nichts ließ darauf schließen, dass Naira so los gehen könnte. Nun war ich selbst eingeschüchtert, denn mit so einem Verhalten hatte ich überhaupt nicht gerechnet.
Ich ließ Naira in einem anderen Zimmer essen und machte die Tür zu, wobei sie dann völlig in Panik geriet. Meine Nerven lagen blank.
Ich musste um jeden Preis meine anderen Familienmitglieder vor ihr beschützen. Da sie nun nicht bei geschlossener Tür essen wollte, die anderen aber nicht von ihr attackiert werden sollten, musste ich mich in die Tür stellen um ihr den Weg zu versperren. Kid unterdessen hatte genug und wollte nichts mehr essen. Er ging auf sein Sofa und rollte sich ein. Die Katzen aßen in der Küche und verzogen sich dann auf dem Kratzbaum. Naira aß nur in meiner unmittelbaren Nähe, also blieb ich bei ihr stehen bis sie fertig war.
Fressneid“ nennt man wohl so was und ich nahm mir vor beim nächsten Mal schlauer zu sein.
Es wurde langsam dunkel und Naira wurde immer nervöser. Die Unruhe, die sie ausstrahlte fiel auch auf den Rest des Rudels. Keiner war ruhig. Die Katzen, allen voran Seniorita del Sol sprangen von ihrem Kratzbaum herunter. Das war keine gute Idee! Naira sah zwar nicht so aus als ob sie diese Bewegung mitbekommen hätte, aber irgendwie hatte sie es dann doch beobachtet. Sie schoss von ihrem Hundekissen los und jagte Seniorita durch das ganze Wohnzimmer. Seniorita völlig entsetzt rettete sich wieder auf den Kratzbaum. Sir Henry unterdessen sprang auf das Fensterbrett. „Na das kann ja eine Nacht werden! Was habe ich mir eigentlich gedacht?“ Wirklich wohl fühlte ich mich nicht in meiner Haut, aber mein Verstand sagte mir, es würde schon irgendwie gehen. Ich konnte ja auch schlecht am Abend in Österreich anrufen und sagen sie sollen Naira wieder 400 Kilometer Autofahren lassen um sie zu holen. Das wollte ich ihr nicht antun. Außerdem gebe ich ja nicht so schnell auf. Je später der Abend wurde umso schwieriger wurde es mit Naira. Was ich nicht ahnte war, dass Naira im Dunkeln entsetzliche Angst hatte und sie Dunkelheit mit Schmerz und Leid verknüpft hatte.
In Nachhinein ist das ja auch all zu verständlich. Was Naira in Bulgarien durch machen musste, kann sich wohl niemand vorstellen. Die Nacht verlief dann so, dass ich alle halbe Stunde aus meinem Bett sprang um Naira zu beruhigen, aber auch um sie ab zu halten, die Katzen durch die Wohnung zu jagen. Mir war nicht bewusst, dass das Licht vom Bahnhof in dessen Nähe ich wohnte, durch die großen Fenster Naira an das Arena Licht erinnerte.
Gegen drei Uhr morgens machte ich endlich die Rollos runter und knipste eine Nachtlampe an. Das führte zumindest dazu, dass ich eine Stunde am Stück schlafen konnte.
Ich war heil froh die Nacht endlich hinter mir gelassen zu haben. Als es hell wurde, trank ich erst ein mal einen halben Liter Kaffee um mich auf den Beinen zu halten. Ich ließ Naira kurz auf die Wiese um sich zu entleeren und ging in das Haus zurück.
Frühstück“. Ich bereitete das Essen für alle vor und war dieses Mal vorgewarnt. Naira bekam ihren Essensplatz etwas abseits von den anderen und ich blieb während des Essens bei ihr stehen. „Na, wer sagt es denn!“ Kid und die Katzen konnten in Ruhe essen und Naira hatte Essen für sich. Sie schielte allerdings immer auf die anderen, um im Falle eines Falles sofort los zu jagen, sollten sie versuchen „ihr“ Essen zu stehlen. Hundemüde trank ich wieder Kaffee und machte mir ernsthaft Gedanken, wie ich alle zusammen bringen konnte. Ein weiterer Versuch mit Naira telepathisch/ mental Kontakt aufzunehmen, schlug fehl.
Sie war nicht bereit mit mir auf dieser Ebene zu kommunizieren.
Sie braucht einfach Zeit. Ist ja auch alles Neu und ungewohnt“. Nach einer Ruhepause machte ich mich dann mit den Hunden auf den Weg in den Wald. Naira leinte ich selbstverständlich an, denn es war mir zu unsicher sie einfach laufen zu lassen. Kid konnte ohne Leine laufen, schließlich ist er ein sehr folgsamer Hund und lässt mich auch beim spazieren gehen nicht aus den Augen.
So verlief der Spaziergang halbwegs gut. Naira schnupperte und schaute sich die neue Gegend an. „Ein gutes Zeichen“ dachte ich mir, denn sie wirkte fast entspannt dabei.
Nun ich kann sagen, es dauerte zwei Wochen, bevor ich bei Nacht wieder einigermaßen durchschlafen konnte. Wenn wir im Wald waren, war Naira halbwegs entspannt. Zu Hause jedoch war sie sehr unsicher, besonders bei Nacht. Meine Tierkommunikationen mit Naira verliefen sehr einseitig. Kid, Seniorita und Sir Henry waren bemüht, wieder eine harmonische Atmosphäre zu gestalten, wobei Naira aber nicht wirklich kooperativ dabei war. Sie machte mir immer und immer wieder einen rießigen Haufen in die Wohnung rein, obwohl wir wirklich lange Spaziergänge machten. Viele Streicheleinheiten, regelmäßige Belohnungen und beruhigende Worte, halfen auch nicht unbedingt um Naira ein Wohlfühlen zu ermöglichen. Wir bemühten uns alle wirklich sehr um Naira zu zeigen, dass ihr bei uns niemand etwas antun würde. Auch meine Gespräche auf telepathischer/ mentaler Ebene konnten ihre Mauer nicht durchbrechen.
Nach circa zwei Monaten veränderte sich ganz langsam ihr Verhalten. Inzwischen konnte ich bei den Essenszeiten auch einmal kurz von Naira weggehen, ohne dass sie gleich Kid attackierte. Die Atmosphäre zwischen den Tieren wurde entspannter, doch ihre Haufen setzte sie mir immer noch ins Haus. Gespräche mit ihr waren aber weiter nicht möglich. Sie ließ mich nicht an sie ran. Naira hatte eine undurchdringliche Mauer um sich herum aufgebaut.
Auf anraten einer Freundin, ließ ich sie energetisch behandeln. Ich selbst traute mir das nicht zu und kümmerte mich mehr darum Vertrauen auf zu bauen. Zwei weitere Monate später waren erste Erfolge zu sehen. Kid und Naira spielten zusammen an einen Ast. Es war so unglaublich und ein Hochgefühl zugleich, dass beide nun sichtlich miteinander klar kamen. Meine eigene Unsicherheit, Zweifel an der richtigen Entscheidung Naira in unser Rudel zu bringen und aber auch meine Ohnmacht nicht ihre Mauer durchbrechen zu können, verunsicherte Naira noch mehr als sie es eh schon war. Nach einem halben Jahr mit wenig Schlaf und vielen Gedanken über Naira, war sie endlich soweit, dass ich kleinere Übungen mit ihr machen konnte. Ich brachte ihr das Zeichen „Sitz“ und „Komm“ bei. Etwas später waren auch „Platz und Bleib“ möglich. Unzählige Übungen waren notwendig, bis sie verstand was ich von ihr wollte. Die Bindung zwischen uns war nicht besonders eng, aber es reichte aus ihr zu vermitteln, dass sie bei uns keine Misshandlungen zu befürchten hatte. Kleinigkeiten wie ein Schwanzwedeln oder wenn sie mich anschaute waren schon ein sehr großer Schritt. Unzählige Würstchen, viele Nerven und ganz viel Geduld waren notwendig um einen halbwegs „normalen“ Ablauf in unserem Rudel zu gewährleisten. Mehr und mehr fing Naira an mir zu vertrauen, doch weiterhin waren Gespräche mit ihr nicht möglich.
Das Verhältnis zu den anderen Tieren im Rudel wurde viel besser und es gab keine Angriffe mehr. Andere Hunde, die wir beim spazieren gehen trafen, waren ein reines Vergnügen für Naira. Sie fing an mit Kid zu spielen, aber auch bei fremden Hunden war sie ausgelassen. Als das Kommando „Komm“ gut funktionierte, ließ ich sie sogar mit Leine auf einer großen Wiese laufen. Unsere Bindung wurde tiefer und ich konnte ihr mehr und mehr Vertrauen schenken.
Nach einem Jahr war es geschafft. - dachte ich -.
Das Verhalten von Naira drehte sich. Sie fühlte sich bei mir sicher und genoss das Zusammensein mit mir und dem Rudel.
An einem wunderschönen Nachmittag zogen wir wieder los in den Wald. Auf der Wiese trafen wir eine Golden Retrieverhündin, die Naira schon kannte. Ich ließ sie mit Leine los, damit sie mit der Hündin spielen konnte. Doch plötzlich, aus einem mir nicht ersichtlichen Grund, stürzte Naira auf die Hündin los und jagte sie quer über die Wiese. Das sah alles andere als nach spielen aus. Ich sah, wie sie immer wieder versuchte nach dieser Hündin zu schnappen und rannte hinter her. Mehr stolpernd und nach der Leine hechtend fing ich Naira ein. Sie hatte soviel Schwung, dass sie mir beinahe den Arm heraushebelte, als ich sie an der Leine versuchte von der Hündin weg zu ziehen. Mir war unverständlich, warum Naira plötzlich nach dieser Hündin schnappte. Sie spielten doch immer miteinander, wenn sie sich trafen. Verwirrt schlugen wir einen anderen Weg ein.
Was war denn nur los? Nach langem überlegen und grübeln was denn der Auslöser für dieses Verhalten war, kam ich zu folgendem Ergebnis:
Die Hundehalterin der Golden Retrieverhündin war mir nicht wirklich sympathisch. Sie fütterte meine Hunde immer mit irgendwelchen Sachen und das wollte ich nicht. Da meine Hunde sehr empfindlich auf anderes Futter reagierten, wie Durchfall oder Hautjucken, erklärte ich dieser Hundehalterin das. Diese wiederum war überhaupt nicht einsichtig und reagierte sehr beleidigt auf meine Bitte hin, meinen Hunden nichts mehr zu geben.
Irgendwie übertrug sich die Antipathie auf Naira und sie meinte wohl, mich verteidigen zu müssen. Sie tat das aber nicht bei dieser Hundehalterin, sondern bei ihrem Hund.
Erst war ich entsetzt über Nairas Verhalten, doch zeigte es mir, dass sie sich auf mich und meine Gefühle einließ.
Nun, die Golden Retrieverhündin und ihre Halterin waren von da an für uns tabu und wir machten einen Bogen um die beiden.
Doch einmal konnten wir keinen Bogen machen
und wir mussten aneinander vorbei gehen. Naira sprang und zerrte an der Leine, dass ich sie kaum halten konnte. Ich stellte mich vor Naira auf um ihr klar zu machen, dass ich die Situation im Griff hatte. So wie man es eben in einer Hundeschule lernt. Das Ergebnis davon war, dass Naira aus lauter „ich will diese Hündin angehen“ mich in mein Bein zwickte.
Pures Entsetzen! Meine Hündin geht mich an nur um eine andere Hündin ihre Abneigung (und meine Abneigung der Halterin gegenüber) zu zeigen. Ich war fassungslos. Hatte ich doch geglaubt, Naira Selbstvertrauen und Halt gegeben zu haben. Dachte ich doch, dass Naira mich als Rudelfüher akzeptierte. War ich doch der Meinung, dass ich Naira vermittelte mich um alles zu kümmern. Naira zeigte mir eine neue Seite von sich.
Natürlich versuchte ich in Gesprächen Naira klar zu machen, dass so ein Verhalten nicht angebracht war. Nur weil wir eine Antisympathie gegen jemanden hegen, heißt das ja nicht gleich jemanden deshalb zu verletzten.
Naira sah das anders und ich konnte ihr um keinen Preis der Welt klar machen, das zu ändern. Egal was ich ihr erzählte, egal was ich versuchte, von diesem Tag an waren fremde Hunde Feinde. Jede Hundebegegnung kostete mich meinen Arm. Manchmal war es so schmerzhaft, dass ich tagelang meinen Arm nicht richtig bewegen konnte. Sogar Kid stellte sich einmal vor ihr, um sie daran zu hintern einen vorbei gehenden Hund zu zwicken. Am Ende spürte er die Zähne von Naira und so ließ er es sein bei weiteren Begegnungen mit Hunden, sich dazwischen zu stellen.
Solche Situationen ereigneten sich öfter als mir lieb war. Ich musste mir selbst eingestehen, mit Naira überfordert zu sein. All mein Wissen und all meine telepathischen und mentalen Gespräche, alle Energiearbeit half nur bedingt, aber an Nairas Innerstes konnte ich nicht ran. Und ihr neues Verhalten war auch nicht zu verändern.
Ich suchte mir Hilfe bei einer Hundeschule, doch niemand konnte auch nur annähernd helfen. Naira zeigte sich völlig verängstigt und unsicher am Hundeplatz und ich spürte, dass ein übliches Training nicht gut war. Natürlich versuchte ich es, aber irgendwie hatte ich nicht das Gefühl, dass es helfen würde. Sogar mit Maulkorb versuchte ich es. Allerdings büßte ich sofort das hart erarbeitete Vertrauen von Naira ein.
Einige Male wollte ich aufgeben und Naira zurück nach Österreich bringen. Ich fühlte mich nicht im Stande Naira das zu geben, was sie brauchte. Es wurde mehr und mehr zu einer großen Einschränkung in meinem Leben. Wo ich sonst immer mit meinen Hunden hin ging, war mit Naira nicht möglich. So zog ich mich immer mehr zurück und ging nur noch dort hin wo es mit Naira möglich war.
Viele Tage und Nächte machte ich mir Gedanken, Naira wieder zurück zu geben. Doch wo wäre sie dann gelandet? Würde wirklich jemand Naira aufnehmen mit ihremgestörten Verhalten? Sie reagierte nicht nur mehr auf fremde Hunde so, nein auch bei Menschen verhielt sie sich im selben Stil. Einige Freunde meines Sohnes gingen mit großen blauen Flecken wieder nach Hause auch ich selbst bekam blaue Flecken ab. Ich konnte jedoch kein spezielles Muster auf Nairas Verhalten ausfindig machen. Es gab Hunde und Menschen, da war das Zusammentreffen überhaupt kein Problem. Ganz im Gegenteil. Sie ließ sich kraulen und schmusen, spielte ausgelassen. Doch dann waren da wieder Hunde und Menschen, wo es kein Halten gab. Wie eine „Irre“, wollte sie darauf los gehen und ließ sogar ihr Jagdgeheule hören.
Nur ein einziger Gedanke hielt mich zurück, Naira wieder in den Tierschutzverein nach Österreich zu bringen. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Naira so akzeptiert werden würde wie sie nun mal war. Für mich war ganz klar, dass sie als Wanderpokal enden, oder gar noch schlimmer – eingeschläfert werden würde. Ich erinnerte mich wieder an Cora und konnte auf keinen Fall diese Möglichkeiten zulassen.
Naira spürte meine Traurigkeit und sie spürte, dass ich am Ende meiner Kraft war. Sie fühlte auch meinen Zwiespalt, denn ich wollte ihr helfen. Ich wollte ihr zeigen, dass ein Leben wunderschön sein kann, dass es Liebe und Geborgenheit gibt. Doch wusste ich nicht wie ich ihre Mauer durchbrechen konnte.
Naira hingegen hatte Angst, Gefühle zu zulassen.
Sie wollte nicht verletzt werden, sie konnte nicht mit den Erfahrungen ihrer Vergangenheit abschließen.
Nach eineinhalb Jahren mit Höhen und Tiefen, beschlossen mein damaliger Mann Charly und ich einen weiteren Hund mit in unser Rudel auf zu nehmen. Kid konnte nicht mehr so ausgiebig mit Naira spielen, denn sein Körper wurde schmerzempfindlicher und konnte den Belastungen nicht in diesem Maße standhalten. Er gab zwar sein Bestes, doch mit so einer Power wie Naira sie hatte, konnte er nicht mehr mithalten. Auch waren wir der Hoffnung, Naira würde vielleicht Mutterinstinkte entwickeln, ähnlich wie es bei Jacky geklappt hatte und dadurch ihr Verhalten ändern.
So kam Yuma zu uns.
Yuma kam auch aus Bulgarien und wurde unter widrigsten Umständen in einem Tierheim geboren. Wer sich mit Hunden aus dem Ausland ein klein wenig beschäftigt hat, weiß das Tierheime in Süd- und Osteuropa meist wirklich fürchterlich sind. Kälte, Schmutz und wenig Essen bis gar kein Essen für die dort lebenden Tiere sind keine Seltenheit. Oft sind sie dort auch nur für kurze Zeit und kommen dann in eine Tötungsstation. Zumeist leben dort Hunde und Katzen die wie Müll auf der Strasse entsorgt wurden oder schwere Misshandlungen durch den Mensch erleben mussten.
Vanya, eine Tierschützerin aus Bulgarien erfuhr von Yuma´s Mutter und ihren Welpen. Sie holte alle zu sich. Ich möchte hier an dieser Stelle erwähnen, dass Vanya all ihre Kraft und Liebe solchen Tieren gewidmet hat und alleine gegen eine Flut von misshandelten Tieren kämpft.
Wir fanden Yuma auf ihre Webseite und verliebten uns in ihn.
Ich nahm Kontakt zu Yuma auf und fragten ihn, ob er sich vorstellen könnte bei uns zu leben. Ich erzählte ihm von unseren Tieren und deren Eigenheiten, natürlich auch von Naira.
Yuma erfuhr von unserer Hoffnung durch ihn für Naira. „Ich freue mich zu euch kommen zu dürfen und werde diese Aufgabe mit Naira annehmen“, gab er stolz zurück. Ich war glücklich über seine Antwort, denn eine leichte Aufgabe war das bestimmt nicht. Auch Seniorita del Sol, Sunny, Sam und Kid waren mit einem Neuankömmling in unserer Familie einverstanden. Naira hingegen sagte wie immer nichts. Ich denke jedoch, dass sie sehr wohl spürte was wir vor hatten.
Und es geschah ein weiterer Schritt Nairas Mauer zu durchbrechen. Obwohl wir insgeheim kleine Bedenken hatten, wie Naira wohl auf einen neuen Hund in unserer Familie reagieren würde, freuten wir uns auf Yuma.
Yuma war drei Monate alt als er zu uns kam und das gab mir die Hoffnung, dass Naira einen so jungen Hund akzeptieren würde.
Und so kam es. Yuma sorgte im heranwachsen dafür, dass Naira noch ein Stück mehr auftaute. Sie entwickelte zwar keinen Mutterinstinkt, doch sie lernte durch Yuma, was es heißt wie ein Welpe zu sein. Sie fing an, ganz ausgelassen mit Yuma zu spielen. Naja, es sah schon so manches Mal aus als würde ein Elefant in Lichtgeschwindigkeit über die Wiese und über Yuma jagen, doch Yuma interessierte sich in keiner Weise dafür ob er unter Nairas Körper lag oder sich einige Male überschlug. Ganz im Gegenteil, es machte ihn unheimlich Spaß etwas rabiat mit Naira zu spielen. Sie lernte von Yuma wie man sich einen Ball um die Ohren schlug und sie wurde noch ein Stück entspannter. Stöckchen ziehen, Maiskolben klauen und durch die Bäume jagen, machte Beiden sichtlich Spaß. Kid unterdessen spielte die Polizei, wenn es dann doch mal zu heftig wurde und ging zwischen die Beiden um sie auseinander zu treiben. Naira wurde zugänglicher für Schmuseeinheiten und ihre Angriffslust für andere Hunde hielt sich in Grenzen.
Yuma hatte seine Aufgabe sehr ernst genommen und „kümmerte“ sich um Naira.
Heute ist Naira ein zugänglicher Hund geworden. Zwar hat sie immer noch ihre Mauer, doch so dick ist sie nicht mehr. Ihr Verhalten gegenüber Menschen und anderen Hunden ist nach wie vor ein Rätsel. Wenn man sie sieht, wie eng sie bei uns kuschelt und wie sie Streicheleinheiten genießt, wie sie mit „ihren“ Katzen- und Hundefreunde umgeht, wie sie uns Freude zeigt indem sie mit ihrem Schwanz und den ganzen Körper wackelt, ihre Augen strahlen, kann man nicht glauben, dass es auch noch eine andere Seite von ihr gibt. Gespräche auf telepathischer/ mentaler Ebene kann ich auch heute noch nicht wirklich mit ihr führen, doch kam es schon drei Mal vor, dass sie mir Antworten gab. Auch Bilder schickt sie mir das ein oder andere Mal. Naira lebt nun schon zwei Jahre bei uns und wir haben aufgehört mit aller Macht etwas an ihr ändern zu wollen. Wir haben ihr Verhalten akzeptiert und uns darauf eingestellt, dass eben nicht jede Begegnung – sei es ein Radfahrer, Autos, Menschen oder andere Hunde – reibungslos verläuft. Es mag vielleicht noch viele Jahre dauern, bis Naira sich voll und ganz uns gegenüber öffnen und uns zu hundert Prozent vertrauen kann. Naira hat mir deutlich gezeigt wo meine Grenzen sind und ich mich nicht selbst überschätzen sollte. Sie hat mir mit ihrem unberechenbaren Verhalten viel gelernt. Trotzdem, oder vielleicht auch gerade deshalb, habe ich sie nicht aufgegeben. Ich werde Naira auch in Zukunft zeigen, dass es Liebe gibt, dass ich ihr Zuneigung und Geborgenheit schenke ohne eine Gegenleistung. Ich habe aufgehört darüber nachzudenken, ob ich Naira gerecht werde oder ob ich sie wieder zurück in den Tierschutzverein nach Österreich bringen sollte. Ich erwarte nicht mehr von Naira zu funktionieren, so wie wir Menschen das oft tun. Naira hat mir gelehrt (und das empfinden ich als großes Geschenk), dass wir als Lebewesen mit einer Aufgabe in unsere Welt hinein geboren werden und die Chance erhalten diese zu meistern. Wenn wir uns in der Seelenebene für so eine Erfahrung entschieden haben, müssen wir sie leben. Es gibt jedoch immer die Möglichkeit unsere Erfahrungen in etwas Positives zu wandeln.
Es mag sein, dass Naira ihr Leben lang „verhaltensauffällig“ bleibt, obwohl ich weiter mit Gesprächen und energetischen Behandlungen sie unterstütze ihre Mauer weiter bröckeln zu lassen. Es wird mir weiterhin viele Nerven und ausgekugelte Arme kosten um Naira zu zeigen, dass ich sie nicht aufgebe. Irgendwann, und sei es im nächsten Leben, wird sie aus dieser Liebe schöpfen können.
Zeit und Liebe ist das höchste Gut, dass wir auf Erden einem Anderen schenken können und das werden ichNaira geben.
Vielleicht erkennen noch mehr Menschen, dass nicht immer ein Lebewesen funktioniert. Ich wünschen mir, dass Menschen Liebe geben können ohne eine Gegenleistung dafür zu bekommen. Warum auch immer ein Lebewesen so ein auffälliges Verhalten zeigt, Liebe hat Jeder verdient.

Naira ist nun seit 8 Jahren bei mir. Ihr Verhalten ist weiter hin unberechenbar. Auch kann ich nach wie vor kein wirkliches Gespräch auf mentaler / telepathischer Ebene mit ihr führen. Es führte mehr oder minder auch dazu, dass ich mich zurück gezogen habe. Nicht nur weil Naira mit Begegnungen aller Art ein auffälliges Verhalten zeigt, nein auch weil ich mich in unserer heutigen Gesellschaft nicht wohl fühle und mit unserem System so meine Probleme habe. Was ich jedoch in all dieser Zeit erkannt habe, auch wenn ich es mir selbst nur ungern eingestehe, ist, dass sie einen großen Teil von mir selbst wieder spiegelt. Auch ich hatte eine sehr dicke Mauer die kaum jemand durch brechen konnte. Und so wie Naira auch bröckelte diese Mauer im Laufe der Jahre mehr und mehr. Dennoch behalte ich mir vor, wie Naira auch, ein Stück Mauer bei zu behalten. Naira ist zu einem großen Teil ein Indikator für mich geworden, der mir zeigt, wenn ich wirklich unterbewusst etwas fühle, dass ich auf bewusster Ebene nicht fühle. Das Verhalten von Naira ist zwar nach wie vor sehr schwierig, doch gerade wenn sie mir so ein Verhalten zeigt, weiß ich, dass ich erst einmal mich selbst anschauen sollte, welches Thema gerade hoch kommen möchte.
Wie Sie, liebe Leser und Leserinnen an dieser Geschichte erkennen können, sind Tiere mehr als nur Fell und Pfoten auch wenn sie ein unerwünschtes Verhalten zeigen. Irgendetwas in mir geht mit Naira auf Resonanz und das gilt es heraus zu finden und auf zu lösen. Vielleicht kann sich dann auch Nairas Verhalten und abgespeichertes Muster auflösen.....
Diese Geschichte zeigt Ihnen auch, wie ich die Tiere hier auf meinem kleinen Gnadenhof sehe und arbeite.
Lieben Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Das Eichhörnchen

Als Kraftier besagt es, spüre die Erwartung, du weißt, dass etwas kommt. Bereite alles vor. Vielleicht handelt es sich um eine neue Arbeit, eine neue Beziehung oder ein großer Umzug.
Damit werden Herausforderungen verbunden sein, aber auf die kannst du dich vorbereiten. Die wichtigste Art der Vorbereitung, findet in deinem Denken statt. Wie leicht du diese Veränderung durchläufst, hängt von deiner Haltung, deinen Gedanken und deiner Überzeugung ab. Kein Grund also zur Eile oder Sorge. Statt zu hasten, widme dich sorgfältig jedem Schritt. Wenn du dir Sorgen machst, wird es viel schwieriger. Im Augenblick ist es besser, aktiv, konzentriert und selbstbewusst zu bleiben. Bekomme ein Gefühl in welche Richtung die Reise geht, du kannst den Kurs später immer noch ändern. Verlass dich während dieses Übergangs auf deine Familie und enge Freunde. Vor allem weiter Atmen!
( Aus den Kraftier Karten von Steven D. Farmer, Ph. O.)

Das Bild ist von Astrid Markgraf gezeichnet und fällt unter das Urheberrecht.






Mittwoch, 6. Februar 2019

Hallo zusammen
wer sich für meine Arbeiten interessiert kann ab jetzt auf meine neue Homepage schauen...
lieben Dank für euer Interesse